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Tuesday, 14. October 2014 09:49 Uhr Alter: 10 yrs
Kategorie: Aktuelle Meldungen, Aktuelle Meldungen ZTI, Aktuelle Meldungen Arnsberg, Aktuelle Meldungen ZTI OWL

Schnarchen & Co.

Auf der richtigen Schiene? Kopfschmerzen, Verspannungen, eingeschränkte Mundöffnung und deutliches Schnarchen im Schlaf?


Bild: Initiative proDente. e.V.

Kopfschmerzen, Verspannungen, eingeschränkte Mundöffnung und deutliches Schnarchen im Schlaf? Warum nehmen sich auch Zahnmediziner und Zahntechniker dieser Probleme an? Bei vielen Störungen ist eine enge Kooperation zwischen Zahnärzten und Zahnlaboren auf der einen und Medizinern sowie Physiotherapeuten auf der anderen Seite notwendig, um die Symptome ursächlich zu behandeln.

Mit verschiedenen Zahnschienen können Zahnmediziner und Zahntechniker in Kooperation mit anderen Fachrichtungen zum Beispiel Schmerzen oder Schnarchen wirksam behandeln. Betroffene sollten bei ihrem nächsten Termin ihren Zahnarzt danach fragen.

Endlich durchschlafen

Schnarchen ist ein weitverbreitetes Problem. Nach Informationen der Deutschen Gesellschaft zahnärztliche Schlafmedizin schnarchen 60 Prozent der über 60-jährigen Männer und 40 Prozent der Frauen dieser Altersgruppe. Gefährlich wird es, wenn es zu zeitweiligen Atemaussetzern kommt. Etwa fünf Prozent der Bevölkerung leiden an der sogenannten obstruktiven Schlafapnoe. Gesunder Schlaft ist lebenswichtig, denn das Unfallrisiko im Straßenverkehr ist drei bis sieben mal höher durch einen nicht erholsamen Schlaf. Bei einem Verdacht sollten Betroffene mit Überweisung vom Hausarzt oder Internisten ein Schlaflabor aufsuchen. Ein Schlafmediziner misst über Nacht u.a. Atempausen, Schnarchgeräusche, Sauerstoffsättigung des Blutes, Pulsfrequenz und Körperlage. Nach Auswertung der Daten kann der Schlafmediziner den Schweregrad des Schnarchens feststellen. Eine häufige Therapie bei einer Schlafapnoe ist die nächtliche Überdruckbeatmung über eine Maske. Bei milderen Formen des Schnarchens können Mediziner die Patienten an Zahnärzte überweisen.

Zahnschiene gegen Schnarchen

Eine Zahnschiene ist eine Therapiemöglichkeit. Diese vom Zahntechniker speziell für den Patienten individuell angefertigte Schiene, Fachbegriff Unterkieferprotrusionsschiene, hält den Unterkiefer und die Zunge über Nacht vorn und spannt das Gaumensegel. Der Rachenraum bleibt offen und der Atem kann ungehindert aus- und einströmen. Eine solche Apparatur ermöglicht Betroffenen und ihren Partnern einen ruhigeren und erholsameren Schlaf. Regelmäßige Kontrollen der Schiene beim Zahnarzt zur u.U. notwendigen Korrektur sind für den Therapieerfolg sehr wichtig. Die Kosten für eine spezielle Schnarcherschiene und die Kontrolluntersuchungen übernehmen gesetzliche Krankenkassen in der Regel nicht. Eine Kostenübernahme im Einzelfall hängt von der Diagnose des Schlafmediziners und den Ärzten anderer beteiligter Fachrichtungen ab.

Schiefe Haltung, gestörter Biss

Kopfschmerzen und Verspannungen in der Kopf- und Halsmuskulatur, eine eingeschränkte Mundöffnung bis hin zu Haltungsschäden erfordern häufig übergreifende Behandlungen mehrerer medizinischer Fachdisziplinen. In solchen Fällen ist auch ein Zahnarzt gefragt, der sich auf dem Gebiet der sogenannten Cranio-Mandibulären Dysfunktion, kurz CMD, gut auskennt. Er ermittelt mit speziellen Untersuchungen, ob die Schmerzen oder Verspannungen von der Funktion der Kiefergelenke, der Kaumuskulatur oder Störungen des Zusammenbiss der Zähne herrühren. Je nach Diagnose können auch hier Zahnschienen helfen, am besten solche, die vom Zahntechniker individuell für den Patienten angefertigt wurden. Eine Zusammenarbeit mit spezialisierten Physiotherapeuten ist gerade auf dem Gebiet der CMD-Erkrankungen sehr sinnvoll. Der Zahnarzt kann seinem Patienten ein Rezept über die Physiotherapie ausstellen.

In komplizierteren Fällen sind Kooperationen zwischen Zahnärzten, Orthopäden und Physiotherapeuten notwendig. Denn: Zähne und Kausystem sowie der gesamte Wirbelsäulenbereich können sich wechselseitig beeinflussen. Gerade wenn es zu Schmerzen und in deren Folge schon zu Haltungsschäden gekommen ist und u.U. eine umfangreiche neue Versorgung mit Zahnersatz notwendig ist, ist ein guter Austausch zwischen Zahnmediziner und Orthopäde wichtig. Manchmal sind Ursache und Wirkung im System der Kopf-, Hals- und gesamten Wirbelsäule nicht mehr klar zu differenzieren. Zahnmediziner und Orthopäden können sich in diesem Fall ergänzen und gemeinsam eine erfolgreiche Therapie veranlassen.

Quelle: Initiative proDente e.V.