News Einzelansicht

Friday, 25. April 2008 11:22 Uhr Alter: 17 yrs
Kategorie: Aktuelle Meldungen, Aktuelle Meldungen ZTI, Aktuelle Meldungen Arnsberg
Von: Initiative proDente e.V.

Technisches Geschick und Kreativität

Abwechslungsreiche Ausbildung zum Zahntechniker


Die Ausbildung zum Zahntechniker gehört zu den interessantesten medizinisch-technischen Berufswegen. Im Zuge der zunehmenden Überalterung der Gesellschaft und immer höheren Ansprüchen an ein schönes Lächeln, wird die Arbeit im zahntechnischen Labor immer differenzierter. proDente hat eine Auszubildende zu den Beweggründen ihrer Berufswahl befragt.

Frau Reimers, welche Neigungen und Interessen sind für den Beruf des Zahntechnikers wichtig?

Ein Interesse an Technik und handwerklichen Dingen ist wichtig, weil man ja wirklich alles mit den Händen macht. Aber auch der kreative Umgang mit Formen und Farben und eine hohe Präzision bei der Arbeit muss man für den Zahntechniker-Beruf mitbringen. Kronen zum Beispiel werden vorher in Wachs modelliert. Und das soll ja nachher auch aussehen wie ein Zahn, da muss man schon ein bisschen Form- und Farbempfinden haben.

Braucht man das Abitur, wenn man eine Ausbildung zur Zahntechnikerin machen möchte und was sollte man noch als Voraussetzung mitbringen?

Nicht zwingend. Wichtiger als das Abitur, ist technisches Verständnis, ein handwerkliches und gestalterisches Geschick und ästhetisches Empfinden. Hilfreich ist auch ein Praktikum, um den Arbeitsalltag eines Zahntechnikers kennen zu lernen und sein Interesse an diesem Beruf unter Beweis zu stellen. Hier kann der potentielle Ausbildungsbetrieb sehen, ob man die nötigen Eigenschaften für diesen Beruf mitbringt.

Wie sieht ein typischer Tagesablauf bei Ihnen aus?

Das kann sehr unterschiedlich sein und hängt immer von den Aufträgen ab, die an das Labor gestellt werden. Aber genau diese Abwechslung macht den Beruf auch so interessant.  Morgens werden die Arbeitseingänge aus den Zahnarztpraxen überprüft und die Arbeiten verteilt. Der weitere Tagesverlauf hängt dann davon ab, welchen Zahnersatz man  gerade herstellt.  Zumeist beginnt man eine Arbeit mit dem Herstellen eines Modells aus speziellen Gips. Danach kommt es darauf an, welche Art von Zahnersatz hergestellt werden soll. Entweder man modelliert beispielsweise eine Krone in Wachs, die dann in Edelmetall gegossen wird. Oder man repariert eine Prothese, die dem Patienten zerbrochen ist. Oder auf ein gegossenes Metallbasis mit Klammern werden Kunststoffzähne aufgestellt und so die Zahnlücken gefüllt. Es ist also immer völlig verschieden. Gerade in kleinen Dental-Laboren muss jeder das machen was gerade ansteht. In großen zahntechnischen Betrieben gibt es zumeist verschiedene  Abteilungen, die sich auf bestimmte Arbeiten spezialisieren und die man als Auszubildende im Einzelnen durchläuft.

Mit welchem Abschluss endet die Ausbildung und wie lange dauert sie im Ganzen?

Die Ausbildung endet mit der Gesellenprüfung und dauert insgesamt 3 ½ Jahre.  Die Dauer der Ausbildung kann allerdings durch das  Abitur als Schulabschluss  meistens verkürzt werden.

Gibt es verschiedene Richtungen, in die Sie nach der Ausbildung gehen können?

Es gibt in der Zahntechnik eine Vielzahl von Teilbereichen, auf die man sich nach der Ausbildung spezialisieren kann, beispielsweise als Keramik- Kunststoff- Modellguss (Metallgerüste für Teilprothesen) und Brückentechniker/in sowie in der Implantologie oder der Kieferorthopädie. Da sich die technischen Möglichkeiten und Fertigungsverfahren in der Zahntechnik ständig weiterentwickeln, muss man bereit sein, sich weiterzubilden, um nicht den Anschluss an neue Technologien zu verlieren. Nach bestandener Gesellenprüfung und einiger Berufserfahrung kann man eine Ausbildung zum Zahntechniker-Meister absolvieren oder an speziellen Fachhochschulen den Studiengang Dentaltechnologie studieren. Die bestandene Meisterprüfung ist die Voraussetzung, um sich mit einem eigenen Labor selbstständig zu machen.